Die Chronik der Löschgruppe Porz Langel
Aus der Geschichte
100 Jahre sind auch in unserer heutigen schnelllebigen Zeit ein erheblicher Zeitraum, ein Zeitraum in dem revolutionäre Erfindungen gemacht wurden, die uns heute als selbstverständlich erscheinen, ein Zeitraum in dem Geschichte geschrieben wurde, in vielerlei Hinsicht. So hat sich auch die Freiwillige Feuerwehr Porz-Langel revolutionär entwickelt und ihren, wenn auch sehr kleinen Teil, in der geschichtlichen Entwicklung der Feuerwehr Köln beigetragen. Diesen kleinen geschichtlichen Zeitraum möchten wir Ihnen hier etwas näher bringen.
Im Jahre 1909 hatte der damalige Junggesellenverein Schwierigkeiten mit ihrem Vereinslokal und es kam zu einer Abstimmung, ob man weiterhin im Gasthaus Bertram Keil bleiben, oder zum Gasthaus Leonhard Keil wechseln sollte. Da aber am Tag der Abstimmung ein Mitglied des Vereins auf die andere Rheinseite zu seiner Braut gefahren war, ging die Abstimmung 13 zu 13 aus. Dieses Mitglied hätte fast an dem Abend eine Tracht Prügel bekommen. Aber mit dieser Abstimmung war das Schicksal des Junggesellenvereins besiegelt.
Die Zahl 13 aber war ein gutes Omen für die Feuerwehr in Langel, denn es waren auch 13 Mitglieder die die Wehr gründeten. Die Gründung wurde aber auch durch den Bau der Gas- und Wasserleitung hier im Ort im Jahre 1909 begünstigt. So versammelten sich dann am 16. Januar 1910 im Lokal Leonhard Keil 13 Bürger um die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr zu besprechen. Es wurde beschlossen die sofortige Gründung vorzunehmen.
Der damalige Vorstand setzte sich aus folgenden Kameraden zusammen:
Josef Krings 1. Brandmeister
Heinrich Noack 2. Brandmeister
Heinrich Huf Obersteiger
Leonhard Keil Kassierer
Heinrich Euler Schriftführer
Nach dem die Vorstandsmitglieder ihre Wahl dankend angenommen hatten, ermahnte Brandmeister Josef Krings die Mitglieder zu treuer Kameradschaft und Ordnung, sowie stets dem Wahlspruch
„Gott zur Ehr dem Nächsten zur Wehr”
treu zu bleiben.
Am 17. April 1910 wurde die Freiwillige Feuerwehr Langel in den Feuerwehrverband der Rheinprovinz und den Kreisverband Mülheim-Rhein aufgenommen. Bereits am 8. Mai 1910 nahmen die Feuerwehrleute am Verbandsfest in Bergisch Gladbach teil. Am 10. Juli feierte die Wehr ihr Gründungsfest, woran einige andere Wehren und die ganze Bevölkerung von Langel teilnahmen.
Die ersten Geräte wurden von den Firmen Hönig & Plug, Köln und Westfeld in Zündorf angeschafft. Am 3. Juni wurde abends um 20 Uhr die Einsatzfähigkeit der jungen Wehr auf die Probe gestellt. Der Telegraf in Zündorf brannte und die Langeler Wehr wurde dorthin alarmiert. Am 15. Januar 1911 beschloss die Feuerwehr Langel Fastnacht-Sonntag und Fastnacht-Montag einen Ball abzuhalten.
Inzwischen hatten die Wehrmänner auch einige Trommler und Pfeifer ausbilden lassen, so dass für die Langeler Feste immer Musik vorhanden war.
Am 17. März 1912 trat die Wehr in die Sterbeunterstützungskasse ein. Am 19. Mai 1912 beteiligte sie sich an dem in Porz abgehaltenen Kreisfeuerwehrtag des Verbandes der Freiwilligen Feuerwehren des Stadt- und Landkreises Mülheim/ Rhein.
Der Brand am Strandbad in Langel stellte die junge Truppe in der Nacht zum 1. April 1913 auf eine harte Probe. Hier zeigte sich, wie unmöglich es war, mit den damaligen Geräten ein größeres Brandobjekt zu bekämpfen. Der eigentliche Einsatzort konnte gar nicht erreicht werden. Lediglich das Wirtschaftsgebäude wurde bis zum Eintreffen der Zündorfer Wehr mit einem Schlauch der Handdruckspritze vor Funkenflug gesichert. Bis aber eine pferdebespannte Wehr aus Zündorf am Brandort eintraf, war das schöne Strandbad schon ein Raub der Flammen geworden.
Der Bericht der letzten Versammlung vor Beginn des 1. Weltkrieges 1914 lautet:
Die Versammlungen von August, September und Oktober sind infolge Kriegsausbruchs ausgefallen und heute am 18. Oktober abgehalten worden. In der Versammlung wurde beschlossen, die Kameraden, welche im Felde stehen, nach Kräften zu unterstützen.
Direkt zu Kriegsbeginn wurden eingezogen:
Brandmeister Josef Krings Hermann Esch
Heinrich Euler Leonhard Bebber
Leonhard Euler Otto Herkenrath
Fritz Stahl Jakob Keil
Wilhelm Wirtz Michael Krings
Johann Marx
In den Kriegsjahren sind keine Eintragungen in die Chronik erfolgt.
Ein Jahr nach Kriegsende nahm die Feuerwehr ihre Tätigkeit wieder auf. Zu der am 14. Februar 1920 abgehaltenen Generalversammlung waren alle Kameraden, die am Krieg teilgenommen hatten, erschienen. Außer den 11 Vorgenannten hatten noch die Kameraden
Hans Schildgen Johann Stahl
Adam Keil Heinrich Weiser
Peter Unkel Franz Stahl
Leonhard Keil Johann Wymar
Heinrich Engels Peter Keil
Johann Unkel
Am Krieg teilgenommen. Brandmeister Krings drückte seine Freude darüber aus, dass alle wieder gesund zurückgekehrt seien. Leider lag Kamerad Johann Unkel noch mit einer schweren Verwundung des rechten Arms im Lazarett. Auf dieser Versammlung wurde – voll Vertrauen auf die Zukunft – der neue Vorstand gewählt. Er bestand aus den Kameraden:
Josef Krings Heinrich Noack
Leonhard Euler Hans Schildgen
Leonhard Keil Wilhelm Wirtz
Die kurz darauf rasant steigende Inflation, wirkte sich auch auf die Feuerwehr aus.
Hier einige Beispiele:
Auf der Versammlung am 10. Februar 1923 wurden rückwirkend für Januar und Februar die monatlichen Beiträge auf 50 Reichsmark (RM), aber schon im April von 50 auf 100 RM festgesetzt. An Beiträgen wurde in diesem Monat 1.765,00 RM eingenommen.
An Tanzgeld zur Gottestracht 233.287,00 RM, Auslagen für Musik 139.900,00 RM, Stempelsteuer 500,00 RM, Speisen und Getränke für Musik 27.387,00 RM.
Den Höhepunkt aber bildete die Kirmesabrechnung von 1923. Da wurden an Tanzgeld 144.479.000.000,00 RM eingenommen. Die Auslagen für die Musik, deren Verpflegung und die sonstigen Abgaben betrugen 79.600.000.000,00 RM. In derselben Nacht wurde von der Überschusssumme von 64.879.000.000,00 RM noch eine Flasche Branntwein gekauft, da ein oder zwei Tage später das Geld entwertet war.
Noch schwerer war es nach der Inflation, da die Wehr sich mit 10 und 20 Pfennig Monatsbeitrag wieder emporarbeiten musste.
Leider sind in den Chroniken aus diesen Jahren nicht alle Brände und Hilfeleistungen der Langeler Wehr eingetragen. Jedoch wird unter anderem von folgenden Einsätzen berichtet: Feldscheunen-, Stroh- und Getreidebrände, Hochwasserwachen, Brand im Wirtzhof, sowie bei Keil, Metzenmacher, Peter Engels, Quadt, König, Wymar, Weingarten, Scheben, Bornheim, Kohm, Griesberg u.a.
Die Auflösung der Feuerwehren und der Zusammenschluss in eine Wehr der Großgemeinde Porz unter Wehrleiter Franz Clemens, machte im Jahre 1934 dem selbstständigen Arbeiten ein Ende. Nicht alle Kameraden der Löschgruppe waren mit dieser Veränderung einverstanden, aber es hat sich in den darauffolgenden Jahren bewährt.
Im Jahre 1937 wurde die Frage akut, wer von der Langeler Wehr als erster die Feuerwehrschule besuchen sollte. Nach einer Abstimmung wurde Josef Stahl dieser Auftrag erteilt. So besuchte er die Feuerwehrfachschule in Koblenz und hatte an Hand des Gelernten die Fähigkeit erlangt, die Langeler Kameraden mit den neuesten Erfahrungen des Feuerlöschwesens vertraut zu machen.
Im Jahre 1939 dankte dann zum ersten Mal ein Brandmeister durch Erreichung der Altersgrenze ab. Brandmeister Krings wurde nach 29-jähriger vorbildlicher Tätigkeit aus der aktiven Wehr entlassen und zum Ehrenbrandmeister ernannt.
Von dem ausscheidenden Brandmeister Josef Krings übernahm dann der Brandmeister Josef Stahl die Führung der Wehr. Der Spruch:
„Der Alten Rat, der Jungen Tat, der Männer Mut, war allzeit Gut“
war Josef Stahl`s Motto, als er die Wehr übernahm.
Nur wenige Monate später brach der 2. Weltkrieg aus. Vielen Kameraden war die Zeit des 1. Weltkrieges noch in guter Erinnerung.
Es soll hier nur kurz berichtet werden:
14 Kameraden der Wehr wurden zum Kriegsdienst herangezogen. Bis auf Drei kehrten alle zurück.
Unsere gefallenen Kameraden:
Jean Laufenberg am 1. Dezember 1941 in Russland
Heinrich Pohl am 8. Oktober 1944 in Frankreich
Ferner bleibt unser Kamerad Leonhard Meid bis heute in Russland vermisst.
Das Spritzenhaus befand sich in dieser Zeit noch auf dem Bauernhof neben der jetzigen Gaststätte „Zur Eule“
Als Josef Stahl nach Ende des 2. Weltkrieges nach einem Aufruf aus Porz die Langeler Wehrmänner wieder zusammenrief, folgten alle seinem Ruf. Alle Kriegsteilnehmer wollten auch Weiterhin das Feuerlöschwesen aufrechterhalten. Nach einer Wahl des Vorstandes wurde Josef Stahl wieder als Brandmeister gewählt. Er dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen, dankte Kamerad Steinfeld für seinen treuen Brandmeisterdienst, während seiner Abwesenheit und nicht zuletzt rief er auf dieser ersten Versammlung zu einer Gedenkminute für unsere gefallenen und vermissten Kameraden auf.
Das erste Nachkriegsjahr verging. Am 5. Dezember 1946 verstarb das maßgebliche Gründungsmitglied der Langeler Wehr, der 2. Brandmeister Heinrich Noack. Eine große Anzahl der Langeler Bevölkerung und alle Kameraden gaben ihm das letzte Geleit.
lm Sommer 1947 machte die Wehr zwei Rheintouren. Die zweite war ein wenig getrübt, da ein Tag zuvor der Brandmeister Josef Stahl verunglückte und fast zwei Jahre an das Krankenbett gebunden war. Auf den Touren verpflegte man sich mit mitgebrachten Speisen und Getränken. Darunter auch eine größere Menge selbstgebrannten Schnapses.
Zu der im Herbst 1947 gebildeten hauptamtlichen Feuerwache in Porz, wurden zwei Wehrmänner unserer Wehr bestellt. Oskar Weishaupt und Ernst Weiß waren die ersten hauptamtlichen Feuerwehrmänner aus unserer Löschgruppe die ihr „Hobby” zum Beruf machten.
Rückblickend auf das Jahr 1947 seien die vielen Waldbrände in der Großgemeinde Porz, ein Großbrand in der Rheinischen Ziehglas AG in Porz zu erwähnen und die Hochwasser Katastrophen in Ensen-Westhofen. Bei allen Einsätzen im Jahr 1947 waren 18-20 Wehrmänner im Einsatz.
Im Juli 1948, am Vorabend des 25-jährigen Jubiläums des Kameraden und Brandmeisters Josef Stahl, wurde Josef Krings zum Ehrenbrandmeister ernannt. Nach 38 Jahren erhielt die Wehr an diesem Abend die erste Fahne.
In wuchtigen Buchstaben trägt sie die Inschrift:
„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“
1949 war ein einsatzmäßig ruhiges Jahr für unsere Gruppe, aber es wurden die Vorbereitung für unser 40-jähriges Feuerwehrfest getroffen. Es wurden auch alle erdenklichen Anstrengungen unternommen, wieder ein Tambour-Corps auf die Beine zu stellen. Nach einigen Fehlschlägen ist der neue Spielmannszug erstmals zum St. Martinszug am 13. November 1949 in Langel mitgezogen. 1950 bereits marschierte der neue Spielmannszug beim Karnevalszug in Porz mit.
Am 09. Juli 1950 wurde zu dem ersten Kreisverbands-Feuerwehrfest nach dem Krieg, in Bergisch-Gladbach aus dem kleinen Ort Langel, das erste Feuerwehr Tambour-Corps zum Festzug gestellt.
Am 22. und 23. Juli 1950 feierten wir das 40-jährige Bestehen unserer Wehr. Damals konnten noch 4 Jubilare in Kutschwagen begleitet werden. Aber schon ein Jahr später lebte keiner mehr von ihnen. Es starben am 9.1.1957 Kamerad Leonhard Euler, am 27.05.1951 Kamerad Leonhard Bebber, am 7.11.1951 Kamerad und Ehrenbrandmeister Josef Krings und am 9.1.1952 Kamerad Leonhard Keil. Somit war der Kamerad Johann Wymar, der 1919 in die Feuerwehr eintrat, der älteste in der Wehr.
Das Domizil der Löschgruppe war in der Zwischenzeit in die Scheune der Familie Friedsam auf der Lülsdorfer Straße verlegt worden. Ein Anhänger mit einer TS 8 war zur damaligen Zeit das einzige Löschgerät was zur Verfügung stand. Im Einsatzfall musste es mit einem Traktor zur Einsatzstelle gefahren werden. Unsere Kameraden von damals mussten gut zu Fuß sein. Auch die Alarmierung der Feuerwehr mutete in den Nachkriegsjahren noch sehr historisch an. Als eines der wenigen Telefone diente das in der Post der Familie Vallentin als Alarmierungseinrichtung für die Feuerwehr aus Zündorf oder später Porz. Die eigenen Wehrmänner aus Langel wurden durch das Signalhorn, welches von einem Läufer durch Langel geblasen wurde oder durch Glockengeläut der Kirche zum Einsatz gerufen.
Ebenfalls im Jahre 1952 erhielt der Spielmannszug einen prachtvollen Schellenbaum, dadurch bekam der Zug wieder Aufschwung und war überall gern gesehen. Fünf Jahre hintereinander konnte der Spielmannszug am Rosenmontagszug in Köln mitwirken.
Aber nicht nur bei Festlichkeiten, auch bei Einsätzen und dienstlichen Anlässen war die Löschgruppe stark vertreten.
In den nächsten Jahren wurden Prunksitzungen mit ersten Karnevalisten und einige „Blau-Weiß“ Abende von der Feuerwehr veranstaltet.
In der Silvesternacht 1954/55 galt es ein Schiff mit einer Zuckerladung vor dem Untergehen zu retten. Dazu wurde die Löschgruppe Langel in Verbindung mit der Löschgruppe Zündorf alarmiert. Die Kapitänsfrau und ihre beiden Kinder hatten das Schiff wegen der akuten Gefahr, mit der notwendigsten Habe verlassen und Unterkunft in der Polizeistation gefunden. Die Löschung eines großen Teils der 220 Tonnen Zucker Ladung dauerte bei Scheinwerferbeleuchtung, von 20.00 Uhr bis 22.30 Uhr. Nach dem das Leck kurz vor Mitternacht mit Speck abgedichtet war, konnte das Schiff an der Landebrücke festgemacht und die gelöschte Ladung wieder verstaut werden.
„Wie man sieht waren auch damals schon erste Schritte in Richtung Beleuchtungsgruppe getan.”
Am 28. Januar 1956 verstarb gegen 21:00 Uhr im Städtischen Krankenhaus in Siegburg der Kamerad Peter Roth.
Noch im selben Jahr, am 13. Oktober, wurde die Wehr der Stadt Porz von einem schweren Schlag getroffen. Hauptbrandmeister Franz Clemens, Leiter der Feuerwehr der Stadt Porz, war plötzlich und unerwartet verstorben. Nach dem Tode von Clemens übernahm sein Schwiegersohn, der damalige Brandmeister Ernst Weiß, seine Stelle. Ernst Weiß ist damals aus der Langeler Löschgruppe hervorgegangen.
Mit einem Festkommers wurden am Samstag, dem 15. Oktober, die Veranstaltungen zum 50-jährigen Bestehen eröffnet. Am Sonntag, dem 16. Oktober zeigten die Wehrmänner aus Langel und Zündorf eine große Schauübung. Nach dem Festzug stiegen 500 Luftballons in den Himmel. Alles in allem war es ein gelungenes, schönes Fest.
Das hohe Lied der feurigen Männer, Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Langel 50-Jahre alt.
So stand es am 18. Oktober 1960 in den Zeitungen.
Am 2. Oktober 1963 verunglückte der Kamerad Siegfried Kulka. Als Fernfahrer war er in der Nacht mit dem Lastzug verunglückt und hinterließ eine Frau und 2 Kinder.
Am 6. und 7. Mai 1965 machte unsere Feuerwehr erneut besondere Schlagzeilen:
„Die Wehr hilft Sorgenkindern!”
Die Gruppe hatte auf dem Kirmesplatz in Broicher‘s Garten einen Getränkepavillon und einige Los- und Verkaufsbuden aufgestellt. Die Veranstaltung brachte einen Reinerlös von 1506,96 D-Mark. Dieser Betrag wurde der Aktion „Sorgenkind” überwiesen.
In der Zeit vom 27. bis 29. August 1965 beging Langel seine 1000-Jahrfeier. Auch die Löschgruppe beteiligte sich mit zwei Festwagen am historischen Festumzug und hatte das Befüllen der Gas-Ballons zum Preisflug übernommen.
Auf der Jahresdienstbesprechung im Jahre 1967 wurde Kreisbrandmeister und Wehrleiter Ernst Weiß zum ersten Ehrenmitglied der Löschgruppe Porz-Langel ernannt. Bei der Überreichung der Urkunde wurde unterstrichen, dass Ernst Weiß im Jahre 1943 in die Langeler Gruppe eingetreten war.
Durch einen tragischen Unfall kam unser Kamerad Ferdi Schurz am 9. Mai 1968 ums Leben. lm eigenen Betrieb verunglückte er in einer Grube im Alter von 27 Jahren. Er hinterließ eine Frau mit zwei Kindern.
Das Jahr 1970 begann auch gleich mit einem Sterbefall. Am 2. Januar verstarb im Alter von 68 Jahren der Kamerad Clemens Unkel. In diesem Jahr, am 27. Februar, bekam die Löschgruppe einen neuen Leiter. Brandmeister Michael Stahl hat die Aufgaben von Josef Stahl nach 48 Jahren Übernommen. Da inzwischen auch Kamerad Alfred Grimm die Brandmeisterprüfung abgelegt hatte, war auch in dieser Hinsicht für Nachwuchs gesorgt.
Bereits drei Jahre später, am 19. April l973, nachdem Josef Stahl sein Amt abgelegt hat, verstarb er plötzlich und unerwartet.
Die Leitung der Löschgruppe hatte Brandmeister Michael Stahl bis 1975 inne, bis er dann aus gesundheitlichen Gründen aus der Löschgruppe ausschied. Kommissarisch leitete die Löschgruppe ab da der Kamerad und Oberfeuerwehrmann Johannes Wymar.
Am 9. März 1977 wurde dann Brandmeister Alfred Grimm zum Löschgruppenführer bestellt.
Am 15. März des gleichen Jahres, wurde dann Katastrophenalarm im Köln ausgelöst. Grund dafür war die Explosion eines Wohnhauses in Köln Ehrenfeld. Einige Monate später wurde die Wehr zum Großbrand bei den Kölner Ford Werken alarmiert.
Durch die Eingemeindung zur Stadt Köln und deren dezentralen Gliederung der Freiwilligen Feuerwehr, wurde bei dem Kameraden Hans Krings einige Stallungen angemietet. Die Löschgruppe baute in Eigenregie eine Scheune zum damaligen Gerätehaus aus. Mit diesem Gerätehaus war es auch möglich, der Löschgruppe ein eigenes Feuerwehrfahrzeug anzuvertrauen. Ein nagelneues Fahrzeug des Typs „LF8“ und das Gerätehaus wurde am 19. November 1977 von Herrn Branddirektor Preuß, Leiter der Feuerwehr Köln, übergeben.
Mit dem ersten eigenen Fahrzeug wuchsen auch die Aufgaben und die Ausbildung musste intensiviert und erweitert werden.
Anfang 1979 wurde von den Kameraden der Feuerwehr und des Spielmannszuges aus Langel überlegt, wie man den zurückgehenden Mitgliederzahlen entgegenwirken könnte. Neben anderen Ideen, wurde von Brandmeister Hans-Joachim Grimm vorgeschlagen, gleichzeitig etwas für die allgemeine Jugendarbeit im Dorf zu tun und eine Jugendfeuerwehr zu gründen. Nach dem mit Horst Dähling und Hans-Joachim Grimm die ersten Jugendwarte ausgebildet waren, konnte man auf dem Pfarrfest mit einer kleinen Werbeaktion 26 Jugendliche, darunter 4 Mädchen, begeistern. So wurde im Juni 1979 schließlich, die Jugendfeuerwehr Köln-Porz-Langel, als 4. Gruppe der Jugendfeuerwehr Köln, gegründet.
Als unser Spielmannszug im Oktober 1979 sein 30-jähriges Bestehen feierte, konnten wir unserem ältesten Kameraden, Johann Wymar zu seiner 60-jährigen Feuerwehrzugehörigkeit gratulieren. Die Ehrung wurde anlässlich des Festkonzertes am 19. Oktober 1979 im Festzelt, durch Vertreter der Branddirektion der Feuerwehr Köln vorgenommen. Es gab dabei noch ein kleines Problem, dass extra für unseren „Papp” eine Ehrennadel angefertigt werden musste, denn bisher hatte noch niemand in Köln diese hohe Zahl an Dienstjahren erreicht.
Am 1. November 1979 wurde die Löschgruppe alarmiert, der Grund hierfür war, dass eine Unmenge an Schnee Kölns Straßen unbefahrbar machte und so die Freiwillige Feuerwehr Straßen und Wege Freiräumen musste.
Am 15. August 1980 wurde unser Kamerad Franz Meid für seine 40-jährige aktive Mitgliedschaft zur Löschgruppe geehrt. Das war schon etwas Besonderes, denn eine längere aktive Dienstzeit konnte zu der damaligen Zeit nicht erreicht werden, da spätestens mit 60 Jahren eine Versetzung in die Altersabteilung erfolgte. Heute kann theoretisch eine aktive Zugehörigkeit von 50 Jahren erreicht werden, da die Zeiten der Jugendfeuerwehr mit angerechnet werden (10. bis 60. Lebensjahr)
Am 6. und 7. September 1980 konnte die Wehr zum ersten Mal Langel den Leistungsnachweis für die gesamte Freiwillige Feuerwehr Köln durchführen. lm gleichen Jahr wurden Überlegungen angestellt, ein neues Feuerwehrgerätehaus in der Hintergasse zu errichten.
1981 wurde dann zum ersten Mal auf Anregung des damaligen Tambour-Majors, Manfred Deifel, eine neue Veranstaltung ins Leben gerufen: Das Wein- & Grillfest. Das Wein- & Grillfest hat die ersten Jahre auf dem Spielplatz am Langeler Lido stattgefunden, doch in einem Jahr War eine große Mückenplage zu verzeichnen, so dass die Feuerwehr Anti-Mücken-Creme verteilen musste. Seit 1985 wurde das Wein- & Grillfest dann am Feuerwehr Gerätehaus in der Hintergasse abgehalten. Aber stark zurückgehende Besucherzahlen rechtfertigten dann später einen Fortbestand nicht mehr. Aus dem Wein- und Grillfest wurde später ein Tag der offenen Tür, der i.d.R. im 2-jahres-Rhythmus stattfindet, mit vielen Attraktionen aus dem Feuerwehrbereich.
Das Jahr 1981 brachte aber auch noch weitere große Neuerungen. Ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes (aus Bundesmitteln beschafft), ein sogenanntes „LF16-TS” wurde an den Löschgruppenführer Alfred Grimm im Auslieferungslager des Bundes in Bonn-Mehlem übergeben. Johannes Wymar und Klaus Nehring waren damals mit dabei, da es nur wenige Klasse 2 (heute CE) Fahrer in der Löschgruppe gab. Die offizielle Einweihung erfolgte dann auf der Kirmes 1981. Nach vielen Jahren ohne eigenes Löschfahrzeug, war nunmehr die Gruppe noch besser für den Ernstfall ausgerüstet.
Am l4.4.l983 verstarb dann plötzlich unser ältestes Feuerwehrmitglied, Johann Wymar (auch Papp genannt), im Alter von 87 Jahren. Kamerad Wymar war zu diesem Zeitpunkt mehr als 63 Jahre Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Porz-Langel, das war zugleich die längste Zugehörigkeit eines Feuerwehrkameraden zu einer Löschgruppe in der gesamten Stadt Köln. Johann Wymar hat über 40 Jahre den St. Martin in Langel verkörpert und diese Aufgabe an seinen Sohn Johannes weitergegeben, der den Bischofsstab wiederum an seinen Sohn Hans Peter Wymar Übergab. Die Tradition wird bis heute noch von ihm weitergeführt.
Die Gründung der Jugendfeuerwehr brachte für die Löschgruppe in den darauffolgenden Jahren eine Verstärkung der aktiven Wehr. So wurde im Jahr 1984 mit der Übernahme von Christine Brzoskowski, die erste Feuerwehr Assistenten Anwärterin (heute: Feuerwehrfrau Anwärterin) in die Löschgruppe aufgenommen. Sie war auch die erste Frau innerhalb der Feuerwehr der Stadt Köln.
Die Wehr konnte im Mai 1985 in das neue Feuerwehrgerätehaus in der Hintergasse einziehen. Trotz kleinerer Probleme wurde das Feuerwehrhaus fertig gestellt. Der Treppenturm wurde nicht normgerecht gebaut, so dass die Stadt noch Geld vom Bauunternehmer zurückbekommen hat. Die Fahrzeuge, unser LF 8 und unser LF 16-TS wurden sofort dort untergebracht. Bald schon hatten wir ein drittes Auto im Stall. Die Feuerwehr Köln teilte uns ein TLF 8 (Unimog) zu. Dieser wurde dann von einigen unermüdlichen Kameraden der Löschgruppe um den damaligen Gerätewart und Initiator der Aktion, Maik Esper, in mühsamer Kleinarbeit renoviert. Als der Unimog endlich wieder fit war und top aussah, wurde er uns wieder abgenommen und an eine andere Feuerwehr verkauft. Nun kam ein SW 2000 (Schlauchwagen mit 2 Km Schlauchmaterial) nach Langel, ein alter „Magirus Rundhauber” wurde dann in die Mitte der Fahrzeughalle zwischen die anderen Fahrzeuge gestellt. Beim Ausfahren aus der Halle musste endlos rangiert werden und ersetzte so manches Muskeltraining. Aufgrund des Platzmangels blieb das Fahrzeug auch nur ca. 1 Jahr, bis wir es an die Löschgruppe Urbach abgaben.
Im Oktober des Jahres 1985 feierte die Löschgruppe ihr 75-jähriges Bestehen mit einem großen Festakt. Es waren befreundete Feuerwehren aus Paris, Hannover, und Uithuisermeden eingeladen. Am Freitagabend wurde ein Festumzug durch Langel veranstaltet, wobei am Dorfplatz der „Große Zapfenstreich” mit dem Spielmannszug Ensen-Westhoven und dem Musikcorps Laatzen gespielt wurde. Das war ein besonders feierlicher Moment, der allen in tiefer Erinnerung bleiben wird. Auch eine Blaskapelle aus Prag, mit der wir auf einer Feuerwehr-Tour Kontakt geknüpft hatten, sorgte für die Unterhaltungsmusik am Samstag und Sonntag. Am Sonntagmorgen wurden dann alle Kameraden mit Musik geweckt und zu Hause abgeholt. Am Nachmittag zog ein großer Festumzug durch Langel. Alle befreundeten Vereine, Musikzüge und Feuerwehren haben sich dem angeschlossen.
Ende der 80er Jahre hatte die Löschgruppe sehr viele Einsätze in Langel zu bekämpfen. Ein Brandstifter?! Jedes Wochenende brannte eine Scheune nieder oder stand ein Feld in Flammen. Der Höhepunkt war, als Teile des Hofes unseres Kameraden Heinrich Meid in Flammen standen und zur gleichen Zeit ein Pferdestall auf dem Krausbergweg. Zwei Großfeuer zum gleichen Zeitpunkt! Feuerwehren aus ganz Köln und dem Rhein-Sieg-Kreis kamen uns zur Hilfe. Doch schon bald hatte die Kriminalpolizei den Verursacher verhaftet. Es war ein junger Feuerwehrmann aus unserer Löschgruppe. Ein schwarzer Tag in unserer Geschichte. Seit diesem Tag ging es mit der Löschgruppe bergab. Die Wehr wurde von nun an nicht mehr so häufig nach Köln alarmiert und auch die Einsätze in Langel waren nur noch wenige. Dies war sicherlich mit ein Grund, weshalb die Mitgliederzahl von Über 50 auf unter 30 gesunken ist.
Mitte 1992 verstarb nach langer Krankheit unser Kamerad Karl Haas. Alle Kameraden der Löschgruppe und viele Kameraden aus anderen Wehren nahmen an der Beisetzung teil. Auch im Jahr 1992 legte Hauptbrandmeister Alfred Grimm nach 25-jähriger Dienstzeit sein Amt als Löschgruppenführer nieder. Die Wehr hat ihm sehr viel zu verdanken und er ist mit der Wehr durch Höhen und Tiefen gegangen. Leider trat Alfred Grimm ein Jahr später aus beruflichen Gründen aus der Löschgruppe aus. Als Nachfolger wurde Brandmeister Hans- Peter Wymar ausgewählt, der eine schwere Aufgabe zu bewältigen hatte.
Ein Jahrhunderthochwasser hielt die Feuerwehr Köln im Jahre 1993 über Weihnachten und Silvester in Atem. Die Fluten sollten 10,63 m erreichen und die Kölner Altstadt überfluten. Unsere Wehr unterstützte die Löschgruppe Zündorf auch zu Heilig Abend. Die Zündorfer Bevölkerung verpflegte die Kameraden an Weihnachten sehr gut. Doch leider konnten nicht alle Keller trocken gehalten werden Schon im Januar 1995 nähte das nächste Jahrhunderthochwasser. Es sollte noch schlimmer kommen als im Jahr zuvor. Der Pegelanzeiger blieb erst bei einem Stand von 10,69 m stehen. Auch hier wurde unsere Löschgruppe zu einem Dauereinsatz alarmiert. Jetzt ging es nach Rodenkirchen. Hier musste das Sickerwasser welches durch die Sandsackdämme kam, abgepumpt werden. Mann hatte aus dem ersten Jahrhunderthochwasser gelernt. Erst nach dem das Wasser zurückgegangen war, wurden die Keller leer gepumpt um Gebäudeschäden zu vermeiden.
Leider trat auch Hans-Peter Wymar 1995 aus beruflichen Gründen als Löschgruppenführer zurück und aus der Löschgruppe aus. Die Funktion als St. Martin behält er aber gemäß der Tradition der Familie weiterhin noch bei. Auf der Jahreshauptversammlung wurde nun ein neuer Löschgruppenführer gesucht. Nach langer Diskussion, hat sich Unterbrandmeister Udo Linde bereit erklärt, diese Aufgabe zusammen mit Brandmeister Jörg Hardt zu übernehmen.
1996 wurde das LF 8 der Löschgruppe gegen ein neues LF 8/6 ersetzt. Das erste Fahrzeug mit eingebautem Wassertank (600 Liter). Das neue Fahrzeug wurde auf unserem Wein & Grill fest durch den Pfarrer Rhein gesegnet.
Im Januar 1997 gründete die Löschgruppe, nach intensiver Überzeugungsarbeit, wiederum von Maik Esper vorgetragen und vehement verteidigt, den Förderverein „Feuerreiter” um die Jugendarbeit zu fördern und um Gerätschaften zu kaufen, welche die Stadt Köln aus finanziellen Gründen nicht mehr beschaffen konnte. Schon zwei Jahre später wurden zwei neue Funkgeräte auf der Kirmes durch den Vorsitzenden Georg Peters an die Löschgruppe übergeben.
20. Februar 1998, der Tag nach Weiberfastnacht, morgens um 4.30 Uhr: ElNSATZ!!! Die Löschgruppe wurde zu einem Großbrand nach Porz alarmiert. Eine Folienfabrik im Industriegebiet Eil stand in Vollbrand. Das erste Fahrzeug rückte nur mit 5 Mann Besatzung aus, aber bis zum Vormittag waren beide Fahrzeuge voll besetzt. Es musste zunächst die verwaiste Feuerwache Porz besetzt werden.
Der Ehrentambourmajor unseres Spielmannzuges, Manfred Deifel, verstarb nach einer schweren Herzoperation Mitte des Jahres 1999. Ein halbes Jahr später feierte unser Kamerad Erwin Beer Goldhochzeit. Leider verstarb Erwin Beer noch in der Nacht der Feier, ebenfalls an einem Herzinfarkt.
Den Millennium-Jahreswechsel 2000 musste die Löschgruppe im Gerätehaus in Bereitschaft absitzen. ln dieser Nacht wurde so einiges erwartet doch es geschah nicht sehr viel. Eine Fehlalarmierung zu einem Dachstuhlbrand Am Weingartsberg war alles was in dieser Nacht geschah. Das Jahr 2000 war gekennzeichnet durch die bedauerlichen Tode einiger Mitglieder unserer Wehr.
lm Januar verstarb nach langer Krankheit unser Kamerad „Peti”, Peter Wolf. lm Mai unser Kamerad Fritz Baedorf und im September Heinz Simon. Die Beisetzung von Heinz Simon, fand in seiner Heimat Uelzen in Ostfriesland statt, wo die Löschgrüppe mit 15 Mann anwesend war.
Zum Ende des Jahres 2000 hat die Feuerwehr Köln unserer Löschgruppe die Sonderaufgabe „First Responder” zugeteilt. Es wurden 12 Mann in die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) und im Bedienen eines Defibrillators (elektrische Herzstimulation) eingewiesen. Aufgrund der exponierten Lage von Langel wollte man ausschließen, dass durch lange Anfahrzeiten eines Notarztes oder Rettungswagens wertvolle Zeit bei einer notwendigen Wiederbelebung verstreicht.
lmmer weiter sinkende Einsatzzahlen veranlassten die Löschgruppenführung im Jahre 2001 zu überlegen, mit welcher weiteren Sonderaufgabe sich die Einsatzzahlen und die Motivation wieder steigern ließen. Nach intensiven Gesprächen mit allen Mitgliedern und der Abschnittsführung der BF-Köln über die Möglichkeiten, wurde sich die Löschgruppe einig, zukünftig die Einsatzstellen mit besserem Licht zu versorgen. Die Sonderaufgabe „Beleuchtung” wurde ins Leben gerufen. Bis zur Beschaffung der Sonderleuchtmittel dauerte es jedoch noch ca.
ein Jahr. Nachdem die Gruppe sehr intensiv die Möglichkeiten einer optimalen Einsatzstellenbeleuchtung betrachtet hatte, wurde die Beschaffung sogenannter „Powermoon” (HQI Metalldampflampen) eingeleitet. Da es sich aber bei der Bezeichnung „Powermoon“ um einen firmenspezifischen Namen handelt, wurde durch die Feuerwehr Köln die Bezeichnung Ballon-Reflektor-Lampen kreiert. Nach und nach wurden durch den Förderverein diese teuren, aber wirkungsvollen Leuchtmittel beschafft und der Löschgruppe geschenkt. Einer der beiden bei der Berufsfeuerwehr vorgehaltenen Lichtmastanhänger der Fa. Polyma wurde der Löschgruppe übergeben und ist seit dem fester Bestandteil der Beleuchtungskomponente der Feuerwehr Köln.
Der erste Einsatz mit dem neuen Beleuchtungsgerät kam im August 2002! Ein Schweinestall brannte in Köln Poll. Die Wehr wurde zur Ausleuchtung der Einsatzstelle dorthin alarmiert und die große Beleuchtung wurde getestet. Alle an diesem Einsatz beteiligten Feuerwehrleute waren von den neuen Beleuchtungsballons begeistert. Unsere Sonderaufgabe hatte einen sehr positiven Start. Das nunmehr 24 Jahre alte LF 16-TS wurde so umgebaut, dass es zum LF 8-Beleuchtung wurde. Das heißt, feuerwehrtaktisch entsprach es einem LF 8, findet jedoch im Wesentlichen als Sonderfahrzeug “Beleuchtung“ seine Verwendung. Die bisher eher bescheidene Kilometer-Fahrleistung schnellte förmlich in die Höhe. Die durchschnittliche Jahreseinsatzzahl unserer Löschgruppe stieg von durchschnittlich 3-4 auf weit über 20.
lm gleichen Jahr starteten wir den Auftritt im WWW (World Wide Web). Kamerad Klaus Nehring hat sich mit seinem Sohn Marcel bereiterklärt eine Internetseite aufzubauen und zu gestalten. Im Laufe der Jahre wurde die Internetpräsenz immer weiter ausgebaut und optimiert.
Durch die Sonderaufgabe Beleuchtung hat die Löschgruppe an zahlreichen Einsätzen im gesamten Kölner Stadtgebiet teilgenommen. So auch im Jahre 2005, bei dem wohl größten Ereignis der letzten Jahrzehnte: Dem Welt-Jugend-Tag. Die Beleuchtungseinheit war von Dienstag bis Freitag jeden Abend im Einsatz, auch wenn dies nicht so vorgeplant war.
Für das Jahr 2006 sorgte die Fußballweltmeisterschaft für eine weitere Herausforderung für die Beleuchtungseinheit der Feuerwehr Köln. Auch hier waren wir ständig in Bereitschaft um ggf. den „Behandlungsplatz Köln” des Rettungsdienstes bei überörtlichen Einsätzen zu beleuchten. Bei den Spielen im Rhein-Energie-Stadion wurde unsere gesamte Logistik aufgefahren, um alles „im rechten Licht” erscheinen zu lassen. Als zusätzliche Errungenschaft für die Beleuchtung konnte in diesem Jahr der durch den Förderverein neu beschaffte Powermoon-Twin seiner Bestimmung übergeben werden. Zwei, je 2500 Watt starke, HQI Metalldampflampen in einem Beleuchtungsballon sorgen seitdem für noch besseres Licht an Einsatzstellen.
lm Jahr 2007 zeichnete sich für unsere Löschgruppe eine weitere sehnsüchtig erwartete Neubeschaffung ab. Das nunmehr über 27 Jahre alte Schätzchen der LG, unser LF 16-TS (LF 8-Beleuchtung), stand kurz vor der Pensionierung. Die Planungen für ein neues Sonderfahrzeug Beleuchtung gingen in die entscheidende Phase. Nachdem die Löschgruppe einen Planungsstab von Kameraden mit der Detailplanung beauftragt hatte, wurde kräftig gemessen, geplant und gefachsimpelt. Als Ergebnis wurde der Feuerwehr Köln ein Konzept „Beleuchtungseinsatz” vorgestellt. Hier waren alle Belange und Anregungen zusammengefasst. Es hat jedoch noch einiges an Überzeugungskraft gekostet dieses Konzept weitestgehend in Köln durchzubekommen.
Zwischenzeitlich hatte unser Löschgruppenführer BI Udo Linde auf der Jahreshauptversammlung 2008 aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung gestellt. Glücklicherweise konnte die Gruppe jedoch ohne langwierige Diskussionen und Überzeugungsarbeit über einen neuen Löschgruppenführer abstimmen. Maik Esper führt seitdem mit großem Engagement die Geschicke der Löschgruppe Porz Langel.
Da die Planungsgruppe aber noch weitergehende Vorstellungen der beleuchtungstechnischen- und -taktischen Ausstattung hatte, wurde ein Lichtmast am Heck des Fahrzeuges als erforderlich angesehen. Auch hier war einiges an Überzeugungsarbeit erforderlich die Branddirektion davon zu überzeugen. Jetzt ist unser Fahrzeug das einzige innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Köln mit einem Lichtmast. Das ist jedoch ausschließlich der Sonderaufgabe Beleuchtung geschuldet.
Es ist letztendlich ein Sonderfahrzeug auf 12 Tonnen Mercedes Atego Fahrgestell, mit langem Radstand geworden. Der Aufbau entspricht weitgehend dem eines LF 20/10. Jetzt fehlte noch der Funkrufname. Aufgrund des Verzichts auf eine 3-teilige Schiebleiter und einiger Komponenten, der bei einem Löschgruppenfahrzeug üblichen feuerwehrtechnischen Beladung, konnte man sich in der Branddirektion nicht zu der Bezeichnung LF (Löschgruppenfahrzeug) durchringen. Um den taktischen Einsatzwert für alle Einsatzleiter, unabhängig von der Sonderaufgabe, auch für Löscheinsätze bewertbar zu machen, erhielt es den Funkrufnahmen eines TSF-W. Wahrscheinlich das größte TSF-W, weit über die Grenzen Köln hinaus.
Nachdem sich die Auslieferung um einiges verzögerte, weil es sich sehr schwierig gestaltete die Beleuchtungskomponenten zweckmäßig und entnahmegerecht auf dem Fahrzeug unterzubringen, wurde die Übergabe des Fahrzeuges am 14. April 2009 auf der Feuer- und Rettungswache 5 durchgeführt. Zuvor war unser altgedientes LF 16-TS aufgrund technischer Mängel in den Zwangsruhestand geschickt worden. Schon die Einsätze in Verbindung mit dem Einsturz des Historischen Stadtarchivs Anfang März 2009, wurden mit einem Reservefahrzeug der Feuerwehrschule Köln durchgeführt. Um jedoch die Einsatzfähigkeit der Beleuchtungseinheit nicht weiter einzuschränken, erfolgte die Übergabe kurzfristiger als zunächst geplant.
Gleichzeitig bedeutete dies jedoch auch die letzte Fahrt des „Schätzchens” unter Regie der Löschgruppe, die auch wieder, wie schon die Erste, durch unseren Kameraden Klaus Nehring durchgeführt wurde.
Die offizielle Übergabe an die Löschgruppe erfolgte im Rahmen einer kleinen Feierstunde am Tag der offenen Tür am 17. Mai 2009.
Ja, und in 2009 hat unser neues TSF-W- Beleuchtung bereits bei 8 Einsätzen seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen können.
Auch sind die Mitgliedszahlen in den letzten Jahren kontinuierlich wieder gestiegen. Nicht zuletzt wegen der guten Jugendarbeit in der Gruppe. Die mit der Löschgruppe Zündorf einige Jahre gemeinsam durchgeführte Ausbildung der Jugendfeuerwehrgruppen, musste letztendlich aufgrund der großen Personalstärke wieder getrennt durchgeführt werden. Als großer Erfolg zeigte sich der neu eingeführte Erlebnistag der Jugendfeuerwehr, der einen erheblichen Zuspruch und Neuaufnahmen erfahren hat. Obwohl wir mit der Ausstattung und dem Potential unserer Beleuchtungseinheit einen guten Stand erreicht haben, gehen unsere Gedanken schon weiter, denn innovativer Stillstand ist uns fremd.
Als nächste große „Anschaffung” steht ein neuer Lichtmastanhänger an. Dieser wurde, wie auch schon das TSF-W, unter tatkräftiger Mitarbeit der Löschgruppe konzipiert. Die Auslieferung erfolgt im ersten Halbjahr 2010.
Aber auch in der Gestaltung unserer Unterkunft an der Hintergasse sind wir nicht stehen geblieben. Nach nunmehr 25 Jahren hatte der Zahn der Zeit seine Spuren hinterlassen. Aber auch hier haben wir uns nicht mit den üblichen Schönheitsreparaturen zufriedengegeben. Unter Leitung unseres neuen Löschgruppenführers Maik Esper, der ein Konzept der Neugestaltung der Fahrzeughalle und des Lehr- und Sanitärbereiches entwickelt hat, wurde im Wesentlichen durch Eigenleistung, eine Grundrenovierung durchgeführt.
Im Jahre 2010 konnten Wir in unserem Jubeljahr des 100-jährigen Bestehens mit Stolz nicht nur auf eine einzigartige technische Ausstattung unserer Beleuchtungseinheit, sondern auch auf ein neu gestaltetes Feuerwehrgerätehaus blicken.
Aber Stillstand? Nein! Schon nehmen neue Projekte und Planungen in den Köpfen der Führungscrew der Löschgruppe Gestalt an.
So werden wir auch in der Zukunft unser Bestes geben, um für die Sicherheit und den Schutz der Kölner Bevölkerung weit über die Grenzen unseres Stadtteils hinaus ständig da zu sein.
Freiwillige Feuerwehr Köln, Löschgruppe Porz-Langel:
EINE STARKE TRUPPE